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Theo Berl: Badischer Essigbrauer aus Leidenschaft

Essig ist weit mehr als das älteste Haltbarkeitsmittel der Welt. Essig ist eine Delikatesse, wenn er mit so viel Hingabe, Zeit und Qualitätsbewusstsein hergestellt wird, wie bei Essigbrauer Theo Berl im badischen Kehl-Marlen. Nur einen Steinwurf vom Altrhein und der französischen Grenze entfernt, befindet sich das erste Deutsche Essig-Brauhaus «1868». Die Jahreszahl kommt nicht von ungefähr: Vor mehr als 150 Jahren gründete der Urgrossvater des heutigen Essigbrauers Theo Berl sein Unternehmen. In der Landwirtschaft mit angeschlossener Gastwirtschaft wurden damals Obst- und Sauerkrautkulturen und – als Nebenprodukt der Apfelmostherstellung – auch Essig hergestellt. 

«Der Essig von Theo Berl erhält die Zeit, die ein hervorragendes Produkt zur Reifung benötigt. Die Auswahl erstklassiger Rohstoffe aus der Region und die Hingabe und Geduld, die dem Produkt zuteilwerden, schmeckt man.»

Essigfässer bei Theo-Berl
Basierend auf dieser Tradition, führt Theo Berl das Unternehmen Balema heute weiter. 2002 gesellte sich der Sternekoch Alfons Bächle dazu und die Produktion von Essig auf höchstem Niveau war gesichert. Das Herzstück bei der Essigproduktion ist die Essigmutter, die Alkohol mit Hilfe von Sauerstoff zu Essigsäure fermentiert. Es handelt sich dabei gleichzeitig um die traditionelle Art der Essigherstellung. Die älteste Essigmutter bei Theo Berl stammt noch aus der Vorkriegszeit. Diese Art der Produktion braucht sehr viel Zeit, die man dem Produkt in Kehl-Marlen gerne lässt. Für Theo Berl und Alfons Bächle darf die Essigmutter ihrer Bestimmung nachkommen: Alkohol langsam in Essig umwandeln. In bis zu 100 Jahre alten Holzfässer lagern die Produkte auf dem Dachboden, wo es im Winter kalt und im Sommer heiss ist, beides ist wichtig für den Reifungsprozess. Qualität, Handwerk und Tradition bilden den Grundstein der Philosophie von Theo Berl. Sein Essig entsteht ausschliesslich aus Rohstoffen aus Deutschland, der grösste Teil stammt aus der Region. 

Hergestellt werden insgesamt 16 Essig-Sorten. Die Geschmacksrichtungen ergeben sich aus dem Wein, der Lagerung auf Blüten oder Beeren und aus der Holzart des Fasses, das wahlweise aus Eiche, Kastanie, Kirsche, Esche, Maulbeere oder Akazie besteht und dem Produkt einen unvergleichlichen Geschmack durch die teilweise jahrelange Lagerung verleiht.